Es ist paradox: Schätzungsweise 10 Millionen Menschen leiden in Deutschland unter Harn- oder Stuhlinkontinenz, aber die wenigsten sprechen darüber. Über die Hälfte der Betroffenen wendet sich nicht einmal an einen Arzt. Das ist fatal, denn unbehandelt verstärken sich die Inkontinenzbeschwerden – mit tiefgreifenden Folgen auf Alltag, Partnerschaft, Psyche und das soziale Leben. Dagegen hilft nur eins: Aufklären, dem Leiden das Tabu nehmen und es als das darzustellen, was es ist – eine Volkskrankheit mit vielen Gesichtern. Dafür steht die bundesweite Welt-Kontinenz-Woche, die dieses Jahr zum 14. Mal vom 20. Bis 26. Juni 2022 stattfindet: Hier können sich Betroffene über die verschiedenen Formen von Inkontinenz und die Therapiemöglichkeiten informieren. Initiiert wird die Aktionswoche von der Deutschen Kontinenz Gesellschaft.
„Jede Inkontinenz ist behandelbar und kann spürbar gelindert werden, in den meisten Fällen ist Heilung möglich. Das ist für Betroffene wichtig zu erfahren – eine ideale Gelegenheit dafür bietet die Welt-Kontinenz-Woche“, sagt Univ.-Prof. Dr. Andreas Wiedemann, 1. Vorsitzender der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Die Welt-Kontinenz-Woche ist die wichtigste Veranstaltungsreihe rund um Inkontinenz in Deutschland. Während der 14. Kampagne findet wie immer bundesweit eine große Zahl an Informationsformaten mit Experten statt, zu denen anerkannte ärztliche Beratungsstellen der Deutschen Kontinenz Gesellschaft sowie zertifizierte Kontinenz- und Beckenbodenzentren einladen. Themenschwerpunkte sind die verschiedenen Formen von Inkontinenz bei Frauen und Männern, die Ursachen und insbesondere das vielfältige Spektrum an modernen Behandlungsoptionen.
Der Wunsch nach mehr Informationen über Inkontinenz ist groß. Den großen Bedarf an intensiver Aufklärung über Inkontinenz zeigt auch eine Studie mit weiblichen und männlichen Harninkontinenz-Patienten über 45 Jahren: Sieben von zehn Teilnehmern wünschen sich eine bessere Vermittlung von Wissen über Inkontinenz. Denn: knapp 60 Prozent der Befragten hatten erst gedacht, dass ihr „Blasenproblem“ von allein wieder verschwinden würde.
Dadurch ging wertvolle Zeit verloren. „Denn der Heilungserfolg bei Inkontinenz ist vor allem im Anfangsstadium besonders groß“, erklärt Univ.-Professor Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik am Evangelischen Krankenhaus Witten. „Vielfach wirken gerade zu Beginn schon einfache Maßnahmen wie Lebensstilveränderungen oder Beckenbodentraining Wunder. Das vermittelt die Welt-Kontinenz-Woche ihren Besuchern – und macht sie mutig, zu einer Fachärztin, einem Facharzt zu gehen!“
Eine Anmeldung ist wegen begrenzter Teilnehmerzahl bis 17.06.2022 erforderlich unter: Sekretariat Urologie Beckum: Tel. 02521-841-385
Unter Beachtung der geltenden Coronaschutzregeln ist außerdem die Vorlage eines tagesaktuellen Antigen-Schnelltests vorgeschrieben. Um das 7. OG zu erreichen ist es erforderlich, vom 6. OG aus eine Treppe zu steigen.
Den Veranstaltungsflyer zum Download finden Sie hier
Eine Übersicht aller Veranstaltungen (online und vor Ort) sowie aktuelle Informationen finden Sie auf der Website der Deutschen Kontinenz Gesellschaft unter www.kontinenz-gesellschaft.de.