Hintergrund der Schulungsoffensive war die vor einem Jahr in Kraft getretene "Rahmenordnung Prävention gegen sexualisierte Gewalt an Minderjährigen und schutz- oder hilfebedürftigen Erwachsenen", die vom Ständigen Rat der Deutschen Bischofskonferenz beschlossen worden war.
Sie schreibt fest, dass jeder Träger ein institutionelles Schutzkonzept entwickeln muss und dass alle Beschäftigten im kirchlichen Dienst, die mit Kindern, Jugendlichen oder schutz- oder hilfebedürftigen Erwachsenen arbeiten, zu Fragen der Prävention gegen sexualisierte Gewalt geschult werden.
Ein Online-Kurs bietet Sicherheit
Wie aber lassen sich Inhalte eines Schutzkonzeptes transportieren, wenn sich die Mitarbeitenden womöglich allein durch die Existenz eines derartigen Regelwerks pauschal bezichtigt fühlen? Die St. Franziskus-Stiftung und die Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria haben sich daher für ein innovatives und praktikables Online-Angebot entschieden. In Kooperation mit webtvcampus haben sie den Themnenkomplex mit der gebotenen Sensibilität in die Praxis übersetzt, sodass sich alle Mitarbeitenden in einer Online-Schulung mit dem Thema Gewaltprävention auseinandersetzen.
Über die sexualisierte Gewalt hinaus werden auch andere Gewaltformen der Bedrängung, Nötigung und Konfrontation thematisiert. Die Kursinhalte schärfen den Blick für die Prävention und erläutern das Thema anschaulich, lebensnah und verständlich. So werden Ängste, Scham und Unsicherheiten abgebaut und Gegenstrategien an die Hand gegeben. Gerade in der verbalen Kommunikation, aber auch durch Gesten, kann es zu Missverständnissen kommen, die durch Aufklärung und Benennung vermieden werden können. Ziel dieser Schulung ist zum einen die respektvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten auf Augenhöhe und zum anderen die Verhinderung von Gewalt in jeglicher Form.
Die Inhalte wurden gemeinsam mit den Präventionsbeauftragten der Franziskus Stiftung und der Stiftung der Cellitinnen entwickelt. Situationen, mit denen Mitarbeitende etwa im Klinik und Pflegealltag tagtäglich konfrontiert sind, wurden realistisch nachgestellt. Die hochwertige filmische Umsetzung stellt eine kompakte Darstellung im Umfang von etwa einer Stunde sicher.
Digitale Gewaltprävention: die innovative, kompakte Form der Aufklärung
Der Kurs ist auch als konkrete Unterstützung im Alltag zu verstehen. Denn er bietet Lösungen für schwer zu beantwortende Fragen und fordert zur Selbstreflexion auf: Wie verhalte ich mich, wenn ich Beobachtungen nicht einordnen kann? Was muss ich melden? An wen kann ich mich wenden?
Antworten brechen die Komplexität der Gewalt auf, enttabuisieren und animieren zum Hinsehen, aber auch zum Handeln. Sie schaffen Sicherheit und bieten Orientierung; auch in Bezug auf rechtliche Aspekte. Der Kurs, der jetzt für alle Mitarbeitenden einsatzbereit ist, ebnet damit den Weg für eine digitale Form der Aufklärung, bietet Hilfestellung und schützt Mitarbeitende, Patienten und Bewohner - ohne pauschale Unterstellungen.