„Ausgangspunkt war die Frage, wie das christliche Profil eines katholischen Krankenhauses sichtbar und greifbar werden und wie ein Träger das unterstützen kann“, so Prof. Dr. Michael Fischer, der bei der St. Franziskus-Stiftung Münster die Themen Leitbild, Seelsorge und Ethik verantwortet. Mit einer stiftungsinternen Arbeitsgruppe aus unterschiedlichen Berufsgruppen des Krankenhauses hat er „CiK“ entwickelt, mit dem das christliche Profil von Krankenhäusern kontinuierlich reflektiert und somit geschärft werden kann. Im Kriterienkatalog sind Qualitätsziele zu den Dimensionen Werte, Patienten, Mitarbeiter, Prozesse und Ressourcen aufgeführt und mit rund 200 überprüfbaren Indikatoren hinterlegt.
„CiK soll auf dem Weg motivieren, das christliche Profil zu entwickeln und spürbar werden zu lassen“, so Prof. Fischer. Es handle sich um ein praxistaugliches Instrument für gezielte Organisationsentwicklung, in der die Christlichkeit, ethische Anliegen, Fragen der Spiritualität und der Führungsverantwortung im Zentrum stehen. In mehreren Einrichtungen der St. Franziskus-Stiftung Münster werde bereits damit gearbeitet. Praktische Beispiele der Anwendung dieses Instrumentes und daraus resultierende Projekte sowie Entwicklungsschritte mit CiK wurden bei der Veranstaltung vom Krankenhaus St. Joseph-Stift Bremen, ebenfalls eine Einrichtung der St. Franziskus-Stiftung Münster, gezeigt.
Der Auftrag der Krankenheilung sei nicht zu verhandeln, hatte zuvor der Vorsitzende des Katholischen Krankenhausverbandes Deutschlands (KKVD) Theo Paul in einem leidenschaftlichen Plädoyer für die kirchliche Gesundheitshilfe deutlich gemacht. Er verstehe das Krankenhaus als einen Ort, an dem sich der Sendungsauftrag der Kirche verwirkliche. Die medizinisch-pflegerische Versorgung dürfe dabei nicht auf eine Dienstleistung oder ein kommerzielles Geschehen reduziert werden. „Die Patienten suchen eine Sorgebeziehung und keine Geschäftsbeziehung“, so Paul.
Die Qualität der christlichen Krankenhäuser zeichne sich neben ärztlicher und pflegerischer Versorgung auch durch eine seelsorgliche Betreuung und Begleitung der Patienten aus. Zudem werde die Identität eines Krankenhauses auch in christlichen Traditionen wie der Krankensalbung und Segnungsgottesdiensten sichtbar. Entscheidender ist für Paul, dass sich diese in der Einsatzbereitschaft der Ärzte, Pflegenden und Seelsorger für die Patienten widerspiegelt. Alle Mitarbeitenden würden am Geist des Hauses mitwirken.
Der Generalvikar des Bistums Münster Dr. Norbert Köster hatte eingangs betont, dass die katholischen Krankenhäuser in manchen Gegenden Deutschlands, etwa dem Münsterland, zwar nahezu konkurrenzlos seien. Dennoch sei es sehr wichtig, die Mitarbeiter für ein christliches Profil zu gewinnen, damit dieses für die Patienten auch erfahrbar sei.
Eine Steuerungsgruppe von Bistum, Diözesan-Caritasverband, Franziskus Stiftung und weiteren Trägern wird die Umsetzung des Instruments „CiK“ begleiten und die Stärkung eines christlichen Profils in den Kliniken fördern. Laut Köster bedarf es hier einer gemeinsamen Erarbeitung und Verankerung in der Organisation.