Der fiktive Notruf erreichte das Hospital um 10:46 Uhr. Nachgestellt wurde eine Gasexplosion beim Grillen mit insgesamt zehn verletzten Personen. Die Schauspieler, die Verletzungen unterschiedlicher Schweregrade simulierten, trafen zeitlich versetzt mit dem Rettungsdienst in der Notaufnahme ein. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren vorab nicht über die Übung informiert,“ berichtet Jens Wiethölter, Pflegerische Leitung der Notaufnahme. „Nur wenn wir unter weitgehend realen Bedingungen und ohne Vorbereitung testen, können wir sehen, wie gut unsere Strukturen und Prozesse im Krisenfall tatsächlich funktionieren“, ergänzt der Ärztliche Leiter der Zentralen Notaufnahme, Chefarzt Dr. Stephan Braune. „Von der Ankündigung, über die Aufnahme der Patienten bis hin zur medizinischen Diagnose und traumatologischen Erstversorgung haben wir alle relevanten Abläufe durchgespielt,“ sagt Dr. Jan-Bernd Boge, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie. Prof. Dr. Christoph Bremer, Ärztlicher Direktor des St. Franziskus-Hospitals resümiert: „Wir konnten sehen, dass wir mit unseren organisatorischen Abläufen und der Nutzung der Räumlichkeiten auf ein derartiges Ereignis gut vorbereitet sind. Die Erkenntnisse aus dieser Übung haben uns zudem Möglichkeiten der Weiterentwicklung unseres Alarmplans aufgezeigt.“
Beobachtend wurde die Übung vor Ort auch von Mitarbeitern aus dem krankenhauseigenen Simulationszentrum FranziskusSIM. Die Analysen dienen im Nachgang der weiteren Optimierung von Notfallprozessen.
„Die Stadt führt regelmäßig rettungsdienstliche Großschadensübungen durch und macht alternierend den Münsteraner Krankenhäusern das Angebot, diese Übung auch auf ihre Notaufnahmen auszuweiten,“ erklärt Prof. Dr. Andreas Bohn, Ärztlicher Leiter des Rettungsdiensts der Stadt Münster. „Wir freuen uns, dass dieses Jahr das St. Franziskus-Hospital unser freiwilliges Angebot angenommen und die Übung erfolgreich bestritten hat.“
Für die Dauer der Simulation war das St. Franziskus-Hospital vorübergehend vom Rettungsdienst abgemeldet, so dass tatsächliche Notfallpatienten während dieser Zeit in andere Häuser gebracht wurden. Nach rund einer Stunde nahm die Notaufnahme des Hospitals wieder den Normalbetrieb auf. Nach der fachkundigen Aufarbeitung und Analyse der Beobachtungen dieser Übung werden einzelne Punkte des klinikinternen Alarmplans angepasst und optimiert.