AHLEN. Mit den singenden Kiepenkerlen gingen die Sommerkonzerte in den Gärten des Elisabeth-Tombrock-Hauses an der Kapellenstraße weiter. Und sie finden ihre Fortsetzung mit Musik der 50er bis 70er Jahre am 3. August (Mittwoch), wenn das Trio „DiMaSon“ zu Gast ist.
„Seit 1993“, erzählte Reinhard Dahlmann, der musikalische Kopf der singenden Kiepenkerle, „treten wir im Münsterland auf und können heute auf mehr als 100 eigene Lieder zurückgreifen.“ Gefühlvolle Balladen, Lieder im Country-Sound, Walzer, Polka, Marsch, aber auch rockige Musiktitel hatte das Duo dabei.
Bereits vor rund 150 Jahren zogen die Kiepenkerle als „fliegende Händler“ durchs Münsterland, verkauften ihre Waren und erzählten die neuesten Geschichten aus der Stadt und aus dem Nachbardorf. Und da war es auch schon mal so, dass die Geschichten von Dorf zu Dorf immer länger und toller ausgeschmückt wurden.
„Waren sind es heute nicht mehr, die sie mitführen und anbieten“, sagte Doreen Bothe vom Sozialdienst des Hauses, die die Veranstaltungen und Konzerte organisiert: „Aber was sie heute zu uns mitbringen, ist für unsere Bewohnerinnen und Bewohner genauso wichtig: Musik, Gesang und Fröhlichkeit.“
Und so war auch an diesem sonnigen, warmen Julitag im Garten des Elisabeth-Tombrock-Hauses ein Erlebnis, da wurde mitgeschunkelt und auch gesungen. Die Seniorinnen und Senioren genossen den westfälischen deftigen Humor, den die Lieder verbreiteten mit den Geschichten vom Dorffriseur und dem wichtigsten Feiertag im Münsterland – dem Schützenfest. Vieles erinnerte an eigenes Erleben und wurde wieder zurückgeholt.
Ahlener Zeitung, 16.Juli 2022