Seit 2014 war Petra Wulowitsch ein wesentlicher Bestandteil in der Gestaltung des christlichen Lebens im Elisabeth-Tombrock-Haus. Ihr Weg führte sie aus ihrer Heimat in Gerorgsmarienhütte, nach der Ausbildung an der damaligen Fachschule für Ethik in Hildesheim, bis 1990 in das Bistum Hildesheim und ab 1991 in das Bistum Münster in die Pfarrgemeinde St. Mauritius Enniger/Ennigerloh.
Ihre seelsorgliche Tätigkeit war im Wesentlichen Kindern und Jugendlichen zugewandt, so dass die Arbeit mit Erwachsenen ab 2014 in Ahlen, insbesondere mit Seniorinnen und Senioren, eine neue, aber auch interessante Herausforderung in den nun vergangenen neun Jahren für sie darstellte.
So war es am vergangenen Donnerstag Zeit Abschied zu nehmen mit einem ökumenischen Wortgottesdienst mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, den Barbara Portmann-Gawer mit Anne Leber vom Arbeitskreis Gottesdienst mit und für Petra Wulowitsch gestalteten. „Liebe Petra“, wandte sich Barbara Portmann-Gawer an die scheidende Pastoralreferentin, „wir gehen mit dir in diesem Gottesdienst einen ersten Schritt in einen neuen Lebensabschnitt, in etwas Neues. Loslassen und Neubeginn sind gar nicht so einfach, zunächst fühlt es sich wie Urlaub an. Gott schenke dir Vertrauen und Hilfe, Mut und Gelassenheit für all dieses Neue. Wenn wir dich heute verabschieden, so tun wir dies in der Hoffnung, dass wir dich vielleicht nach einiger Zeit hier im Haus im ehrenamtlichen Umfeld wiedersehen werden.“
In der sich anschließenden Gessprächsrunde nach dem Wortgottesdienst dankte Anne Böger, stellvertretende Einrichtungsleiterin, Petra Wulowitsch mit einem Blumengruß für ihr Engagement, auch über die regelmäßigen Gottesdienste hinaus, in der seelsorgerlichen Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner: „Es wird für Sie noch eine Verabschiedung von St. Bartholomäus Ahlen geben, es ist uns aber wichtig, dass wir Ihnen hier vor Ort, wo Sie für die Menschen da waren, danken können, alles erdenklich Gute für Sie“, so Anne Böger.
Eine Nachfolge für Frau Wulowitsch sei derzeit wohl eher nicht in Sicht, bedauerte Erhard Richard vom Förderverein des Elisabeth-Tombrock-Hauses. „Es ist uns aber ein wichtiges Anliegen, dass die Menschen, die hier wohnen und ihr Leben lang ihrem Glauben die Treue gehalten haben, in dem jetzigen, nicht immer einfachen Lebensabschnitt durch die Kirche nicht alleine gelassen werden. In einer Zeit, in der das Vertrauen vieler Gläubigen in die Kirchenführung beider christlicher Kirchen landauf und landab zu Recht schwer angeschlagen ist, wird es nicht einfacher. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen vom Arbeitskreis Gottesdienste werden mit ihren Angeboten zu der Gestaltung des christlichen Lebens sicher nicht nachlassen“, so Richard, doch Petra Wulowitsch hinterlasse eine Lücke. Der Fördervereinsvorsitzende wünschte ihr „eine erfüllende neue Zeit“.
Ahlener Zeitung, 30.05.2023