Im Oktober des vergangenen Jahres zogen die ersten Bewohner in das „Haus Noah“ ein. 24 Menschen mit einer geistigen Behinderung finden dort eine neue Heimat. Ein Teil der Bewohner geht in den Freckenhorster Werkstätten einer regelmäßigen Arbeit nach, ein anderer Teil nimmt das Angebot der Tagesstruktur mit niedrigschwelligen Angeboten in Anspruch. Die sogenannte Tagesstruktur wird in einem separaten Gebäudeteil mit eigenem Außeneingang durch ein multiprofessionelles Team durchgeführt. Dort soll auch ein kleiner Anteil externer Nutzer tagesstrukturierend begleitet und gefördert werden.
„Die Bewohner sollen ihren Interessen gemäß selbstbestimmt teilhaben können am Leben in der Gesellschaft und die ausgeprägte Infrastruktur am Wohnort nutzen können“, betont Stefan Finsterbusch, Einrichtungsleiter des St. Joseph in Neubeckum und damit auch zuständig für die dezentralen Wohnangebote in Beckum. Susanne Vennewald, die als Fachleitung für „Haus Regenbogen“ und das neue Wohnheim am Dalmerweg verantwortlich ist, ergänzt: „Durch die zentrale Lage in der Nähe des St. Elisabeth-Hospitals in Beckum gibt es beste Voraussetzungen für unsere Bewohner.“ Damit weist sie auf die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten, auf Sport- und Kulturangebote im Umfeld von „Haus Noah“ sowie eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr hin.
Die Wohneinrichtung gliedert sich in drei Wohngruppen mit je acht Plätzen. Sämtliche Räume wurden barrierefrei gebaut. Die Bewohner leben ausschließlich in Einzelzimmern. Acht Zimmer sind auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Jedes Zimmer verfügt über eine eigene Nasszelle mit WC, Waschbecken und Dusche. Jede Wohngruppe hat einen Gemeinschaftsbereich mit Küche, Esszimmer und Wohnzimmer. Im Außenbereich wurde eine große Terrasse mit Sitzmöglichkeiten angelegt. „Haus Noah“ wurde von der St. Vincenz-Gesellschaft mbH mit eigenen Mitteln und Mitteln der Stiftung Wohlfahrtspflege und der Aktion Mensch finanziert.
Ebenfalls im Erdgeschoss befindet sich ein Mehrzweckraum, der für Gemeinschaftsangebote, Veranstaltungen und Besprechungen sowie für inklusive Angebote mit externen Besuchern, z.B. den Nachbarn, Gruppen und Vereinen genutzt werden soll.
Schon während der Bauphase gab es vielfältige Kontakte zur Nachbarschaft, stets geprägt von Neugier und Interesse. Vor allem die Beziehungen in das direkte Umfeld seien von großer Bedeutung, weiß Susanne Vennewald. Auch wenn die Kontaktaufnahme coronabedingt zunächst noch zurückhaltend geschehe, plane das Team einen Tag der offenen Tür, sobald er möglich sein werde.
Dass das neue Wohnheim am Dalmerweg ein guter Lebens- und Rückzugsort für die 24 Bewohner ist, davon ist auch Stefan Finsterbusch überzeugt. Er wünscht sich, dass jeder einzelne wie die biblische Gestalt des Noah einen Regenbogen am Himmel als Zeichen der Zuwendung und Treue Gottes erkennen kann.