? Sie haben am 1. April 2021 Ihren neuen Posten als internistischer Chefarzt am Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen aufgenommen. Welchen Eindruck haben Sie bisher von Ihre Abteilung und neuen Kolleginnen und Kollegen gewonnen?
Ich habe mein neues Team und meine neue Wirkungsstätte schon im Vorfeld mehrmals besucht und habe engagierte, fachlich sehr kompetente Kolleginnen und Kollegen kennengelernt. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit dem eigenen Team und den verschiedenen anderen Fachabteilungen im Hause.
? Haben Sie konkrete Pläne für Ihre Abteilung?
Erst einmal freue ich mich, eine gut funktionierende Abteilung leiten zu dürfen, die ihre Kernkompetenzen gut beherrscht. Natürlich habe ich Pläne. Ich möchte gerne das Profil der Gastroenterologie und Diabetologie in der Abteilung schärfen und durch Zusammenarbeit mit den anderen internen Fachabteilungen sowie durch die Vernetzung mit Niedergelassenen verschiedene Kompetenzzentren etablieren. Ich freue mich, diese mit einem motivierten, eingespielten Team auf den Weg bringen zu können.
? Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sind Ihr Steckenpferd. Wieso?
Mein damaliger Abteilungsvater in der Ausbildung hat mir diesen Bereich besonders nahe gebracht. In vielen Krankenhäusern werden Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen nur sehr stiefmütterlich behandelt. Deshalb war es immer mein Ziel, ein verlässlicher Ansprechpartner für diese Patienten und für die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen zu sein. Auch wissenschaftlich habe ich mich viel damit auseinandergesetzt und selbst einiges publiziert.
? Welche internistischen Themen liegen Ihnen zudem besonders am Herzen?
Grundsätzlich ist die internistische Bandbreite spannend. Was mir aber besonders am Herzen liegt, ist das Thema Reflux. Patienten richtig zu diagnostizieren ist wichtig. Rund 30 Prozent sind mit ihrer Therapie nicht zufrieden. Es ist mir persönlich ein Anliegen, Betroffenen zu helfen. Genauso ist es mit Diabetes-Patienten. Sie brauchen eine gute Beratung und Unterstützung - auch wenn sie wegen anderer Erkrankungen bei uns Patient werden. Deshalb möchte ich neue Schwerpunkte setzen und etablieren, dafür die Mitarbeiter weiter schulen und sensibilisieren. Mit den neuen Möglichkeiten in der interventionellen Endoskopie wollen wir insbesondere den Patienten mit Erkrankungen der Galle, Gallenwegen und Bauchspeicheldrüse kompetent zur Seite stehen. Wichtig ist dabei auch der Austausch mit den niedergelassenen Ärzten. Denn mit der Entlassung des Patienten ist die Behandlung nicht abgeschlossen.
? Sie kommen nicht alleine nach Recklinghausen. Wen bringen Sie mit?
Das eingespielte, starke Team der Inneren Medizin bleibt natürlich bestehen. Um die Kernkompetenzen weiter auszubauen, bringe ich Oberarzt Milosz Rudka aus meiner bisherigen Wirkungsstätte, dem Katholischen Klinikum Essen, mit. Zudem wollen wir die Abteilung mit weiteren Expertinnen und Experten erweitern.
? Und was machen Sie zum Ausgleich zum Klinikalltag?
Ich genieße die Zeit mit meiner Familie, habe eine 15-jährige Tochter und einen zwölfjährigen Sohn. Zudem spiele ich gerne Tennis und gehe Joggen. Das macht den Kopf frei.