Montag, 09.08.2021

Musikalischer Nachmittag - Nostalgie pur im Elisabeth-Tombrock-Haus

Das waren Klänge, die die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheims Elisabeth-Tombrock-Haus so richtig genossen. Franz-Josef Möllers aus Beckum hatte seine Drehorgel mitgebracht.

Franz-Josef Möllers an der Drehorgel und Moderatorin Angelika Georges gestalteten den musikalischen Nachmittag

Ahlen. Mit den Klängen seiner Drehorgel begeistert Franz-Josef Möllers, Pritschenmeister (Vorsteher) der Bruderschaft der Beckumer Bauknechte, jetzt die Bewohnerinnen und Bewohner des Elisabeth-Tombrock-Hauses, die sich zu dem außergewöhnlichen musikalischen Nachmittag im Sinnesgarten der Senioreneinrichtung eingefunden hatten. Vor etwa 200 Jahren war es, als Drehorgelspieler erstmals durch die Lande zogen und – oftmals in Begleitung kleiner Kapuzineräffchen – in Dörfern und Städten mit ihren Balladen die Menschen unterhielten.

„Der Gedanke, dass dies etwas für unsere Senioreneinrichtung wäre, beschäftigte mich schon längere Zeit“, sagt Angelika Georges, die hier als Musikgeragogin tätig ist, „und nach einem ersten Gespräch mit Herrn Möllers war auch schnell ein Termin gefunden.“

Mit Musik in unterschiedlichen Schattierungen Raum und Zeit für Freude und Erinnerungen schaffen, ist ein wichtiger Bestandteil, um das Leben im Elisabeth-Tombrock-Haus zu gestalten. So erinnern sich viele beim Zuhören an eigene Erlebnisse aus ihrer Kindheit, als sie erstmals vor 70 bis 80 Jahren einem Drehorgelspieler und seinen Geschichten an der Hand der Eltern auf einem Jahrmarkt oder Dorfplatz lauschten. „Das waren die kleinen Freuden, die es in den schweren Zeiten nach Krieg und Zerstörung für uns gab“, erinnert sich eine Bewohnerin mit etwas Wehmut. Doch dann ist schnell ein Lächeln auf ihrem Gesicht zurück.

 

Dem Drehorgelspiel wieder Leben einzuhauchen, ist Franz-Josef Möllers ein wichtiges Anliegen, das für ihn und die Mitglieder der Bruderschaft mittlerweile weit mehr als ein lieb gewonnenes Hobby geworden ist. Ihr Ziel ist die Wahrung und Pflege des Brauchtums. „Wenn ich sehe, wie viel Spaß die Menschen beim Zuhören haben, kann ich ein besonders herzliches Dankeschön sagen, dass Sie den Weg zu uns an diesem Nachmittag gefunden haben“, so Angelika Georges. Worte, die vom Beifall der Seniorinnen und Senioren unterstrichen wurden.

Ahlener Zeitung, 9. August 2021