AHLEN. Als demenzsensible Einrichtung zertifiziert, sieht sich das Team im Elisabeth-Tombrock-Haus der Zuwendung, Betreuung und Pflege von Bewohnerinnen und Bewohnern mit demenzieller Erkrankung verpflichtet. Drei von sieben Wohnbereichen sind darauf besonders ausgerichtet. Dazu gehört der Informationsaustausch zu diesem Krankheitsbild und der Erfahrungsaustausch mit den Angehörigen der Betroffenen.
„Demenzerkrankung aus ärztlicher Sicht – verständlich erklärt, das war das Thema des Septembers im Teil eins, das wir mit Stefanie Oberfeld, Chefärztin im St.-Rochus-Hospital Telgte, aufgegriffen haben“, berichtet Pressereferent Erhard Richard. Jetzt habe man fortgesetzt mit einer Veranstaltung, die sich speziell an die Angehörigen der Erkrankten wendete. Wichtig sei es, den Angehörigen unterstützend zur Seite zu stehen, wenn es um den Umgang mit Demenz geht.
Referentin war Sonja Steinbock, Mitarbeiterin im Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz im Kreis Warendorf. Sie widmete sich neben Hintergrundinformationen zur Demenzerkrankung besonders dem wertschätzenden Umgang und einer angemessenen Kommunikation mit Menschen, die von Demenz betroffen sind.
Nach kurzer Begrüßung brach die Diplom-Pflegewissenschaftlerin das Eis mit den Worten: „Man beginnt, sich von der Person, die man über lange Zeiten kennt, geliebt hat und immer noch liebt, immer mehr zu entfernen. Und glauben Sie mir, ein Mensch alleine kann sich auf Dauer nicht um einen Angehörigen mit Demenz kümmern.“ Dann wurden Alltagsprobleme besprochen, Hilfsmöglichkeiten aufgezeigt und ausgetauscht. Eine gelungene, offene Gesprächsrunde der 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigte: Sie sind mit ihrem Empfinden nicht alleine und auch nicht alleingelassen.
In einem dritten Schritt werden Ende November noch junge Menschen mitgenommen. Das Elisabeth-Tombrock-Haus hatte sich bereits 2023 dem Netzwerk „Care4future“ in Ahlen angeschlossen. Pflege im Alter ist ein Thema mit ständig zunehmender Bedeutung. „Care4future“ verfolgt deshalb das Ziel, Schülerinnen und Schüler in der Phase der Berufsorientierung nachhaltig für die Pflegeberufe zu sensibilisieren, im Elisabeth-Tombrock-Haus soll das Empfinden für Menschen mit demenzieller Erkrankung geweckt werden. „Dazu erwarten wir 26 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe neun der Fritz-Winter-Gesamtschule“, sagt Sozialdienstleiterin Katharina Rüter, „und wir möchten uns auch in praktischen Übungen besonders der Herausforderung einer gelingenden Kommunikation bei demenzieller Erkrankung zuwenden.“
Ahlener Zeitung, 18. November 2024