AHLEN. Die kognitive Fähigkeit, also Signale aus der Umwelt wahrzunehmen und weiterzuverarbeiten, zu erhalten und zu verbessern, ist gerade für Seniorinnen und Senioren bestimmend für die persönliche Lebensqualität. Die mentale Flexibilität im Alter nimmt ab, so wird es schwieriger, Informationen aus dem Gedächtnis abzurufen oder neue Dinge zu lernen.
In Zusammenarbeit mit Lennard de Graaf, Studierender des Gesundheits- und Sportingenieurwesens, an der Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) werden zurzeit im Elisabeth-Tombrock-Haus die Möglichkeiten der „Kognitiven Aktivierung durch aktive Spiele“ im Rahmen seiner Studienarbeit untersucht. Zielgruppe sind dabei besonders Menschen mit demenzieller Erkrankung zu Beginn und auch mit voranschreitender Entwicklung, heißt es im Pressebericht des Seniorenheims.
Dabei werden über eine spezielle Spielesoftware IT-gestützt Spiele auf eine Tischoberfläche projiziert, die ein aktives Eingreifen in das Spielgeschehen ermöglichen. Die Mitspielenden können so durch ihre Handbewegungen und Berührungen die Abläufe beeinflussen: Blumen können ihre Farben verändern und zum Wachsen gebracht werden oder in einer Aquariumsprojektion können Fische mit den Händen gesteuert, angelockt und gefüttert werden. Memory-Spiele in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen fördern die Gedächtnisleistung, was alles nur einen kleinen Ausschnitt der Möglichkeiten darstellt.
„Erstaunlich ist für mich“, so Pressereferent Erhard Richard im Gespräch mit Lennard de Graaf, „dass Seniorinnen und Senioren, auch in schon hohem Alter, sich doch relativ schnell mit dieser digitalen Spielewelt anfreunden und so – bewusst oder auch unbemerkt – ihre geistigen Fähigkeiten trainieren und stärken können.“
Sozialdienstleiterin Katharina Rüter freut sich, dass der Kontakt zu Lennard de Graaf zu diesem Projekt mit je zwei Sitzungen über mehrere Wochen geführt hat: „Nicht nur für die Bewohnerinnen und Bewohner, die wiederholt teilnehmen können, ist das erfreulich, sondern auch für unser Team ein Erkenntnisgewinn über die Einsatzmöglichkeiten neuer, moderner Technik in der Seniorenarbeit.“
Ahlener Zeitung, 22. Februar 2025