Die St. Franziskus-Stiftung Münster und ihre Einrichtungen begrüßen ausdrücklich die Initiative #OutInChurch, in der eine Vielzahl von hauptamtlichen LGBTIQ+ Mitarbeitenden in der katholischen Kirche ein mutiges Zeichen gesetzt haben. Das Verschweigen der sexuellen Orientierung bzw. geschlechtlichen Identität in der Kirche und ihren Einrichtungen hat in der Vergangenheit zu großem Leid und zu großer Unsicherheit geführt. Für viele queere Gläubige im Dienst der katholischen Kirche bedeutete dies, in der ständigen Angst zu leben, das Bekanntwerden dieser Tatsache könne sie aufgrund des kirchlichen Arbeitsrechtes den Job kosten. Die von #OutInChurch angesprochene Thematik ist daher ein wichtiges Signal an Kirche und Gesellschaft.
Die Arbeitsgemeinschaft der Ordensfrauen im Erzbistum Berlin haben in ihrem gemeinsamen Statement deutlich gemacht, dass sie es nicht hinnehmen können, wenn Menschen im kirchlichen Kontext aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität mit Ausgrenzung oder Kündigung rechnen müssen:
„Daher können wir nicht weiter hinnehmen,
- wenn Menschen ihre Berufung zu einem Weiheamt nicht leben können, weil sie Frauen sind,
- wenn Menschen vom Empfang der Sakramente ausgeschlossen werden, weil sie in Verantwortung und Respekt eine Liebe leben, die nicht der Norm des kirchlichen Lehramts entspricht,
- wenn Menschen im kirchlichen Kontext aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität mit Ausgrenzung oder Kündigung rechnen müssen.
Wir wollen das Gesicht einer Kirche mitgestalten, die Gottes vorbehaltlose Liebe für alle widerspiegelt und aus der befreienden und heilenden Spiritualität Jesu Christi lebt. Dies beinhaltet, Strukturen, die lieb-los sind, zu verändern, Dunkles ans Licht zu bringen und auf alle ausgrenzenden Formen von Macht zu verzichten.“1
Ebenso wie die Deutsche Provinzleitung der Mauritzer Franziskanerinnen schließen wir uns diesen Worten an (https://www.franziskanerinnen-muenster.de/16-02-2022statement/).
In den Einrichtungen der St. Franziskus-Stiftung Münster müssen Menschen sich nicht rechtfertigen, weil sie Teil der LGBTIQ+ Community sind. Dies entspricht unserem franziskanischen Geist der Offenheit, Toleranz und Integration aller Menschen.
Wir grenzen Menschen nicht aus, sondern ermutigen sie, einen Dienst in unseren Einrichtungen zu tun und damit im oben beschriebenen Sinn „das Gesicht der Kirche mitzugestalten“.
Dr. Daisy Hünefeld Dr. Nils Brüggemann
Vorstand der St. Franziskus-Stiftung Münster
1https://www.erzbistumberlin.de/medien/pressestelle/aktuelle-pressemeldungen/pressemeldung/news-title/statement-der-arbeitsgemeinschaft-der-ordensfrauen-im-erzbistum-berlin-7032/