Andreas Schellig hat einen Master in Pflegemanagement sowie einen Bachelor in Pflegewissenschaft. Beruflich hat es den 57-Jährigen in verschiedene Städte NRWs gezogen. Zuletzt hat der Fachkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie als Pflegedirektor in einem Hagener Krankenhaus gearbeitet. Nun zieht es den im Märkischen Kreis lebenden Andreas Schellig ins Ruhrgebiet, nach Recklinghausen-Süd. „Entscheidend ist für mich nicht die Länge des Arbeitsweges, sondern beruflich das vermeintlich Richtige zu finden“, erklärt der Pflegedirektor. „Wichtig ist, dass ich mich wohlfühle und gerne zur Arbeit gehe. Und ich spreche nach wenigen Tagen schon von ‚wir‘, das ist ein gutes Zeichen.“
Was er am Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen besonders schätzt, ist die familiäre Atmosphäre und der kollegiale Umgang auf Augenhöhe. „Es gibt Strukturen, die gelebt werden, das finde ich positiv.“ Sicher gebe es an der einen anderen Stelle noch Prozesse, die er optimieren möchte. So ist es ihm ein primäres Anliegen, den Bewerbungsprozess für Fachkräfte zu vereinfachen. „Potenzielle Bewerber sollen die Möglichkeit bekommen, uns unverbindlich und ohne große Hürde kennenlernen zu können – ich könnte mir eine Art ‚Speed Dating‘ vorstellen.“ Das seit vergangenem Herbst eingeführte Pool-Team hält er zudem für einen äußerst guten Schritt in die richtige Richtung, um einen attraktiven Anreiz zu bieten. „Wir möchten Fachkräften die Möglichkeit bieten, sie so einzusetzen, wie sie es in ihrem Privatleben organisieren können. Der oder die Mitarbeitende gibt vor, wann und wie lange, und wir geben vor, wo im Haus er oder sie eingesetzt wird.“ Dieses Dienstplanmodell spielt vor allem für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine wichtige Rolle. „Damit sprechen wir nicht nur Väter und Mütter an, sondern auch Wiedereinsteiger, die erst einmal reinschnuppern möchten, ihr Team und ihre Fachabteilung finden möchten“, so Schellig.
Eine wichtige Rolle wird zudem die Digitalisierung im Zuge des Krankenhauszukunftsgesetzes spielen. „Das wird eine Herausforderung, die aber zahlreiche Vorteile für alle Beteiligten mit sich bringt, sowohl für die Mitarbeitenden im Krankenhaus als auch für den Patienten“, ist sich Andreas Schellig sicher. Vor allem die Digitalisierung der Patientenakte ist ein großer Fortschritt. Sie erleichtert die Kommunikation zwischen und innerhalb der einzelnen Berufsgruppen, ermöglicht eine genauere Tagesplanung und geringere Wartezeiten.“