Vorausgegangen war die mehrmonatige sprachliche Vorbereitung der Ärztinnen und Ärzte noch in ihren Heimatländern, Bewerbungsgespräche sowie die Abwicklung der Einreiseformalitäten. „Wir sind sehr froh, dass wir den Ärztinnen und Ärzten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten und eine langfristige Berufsperspektive geben können, mit der sie sich in unseren Einrichtungen sehr gut einbringen können,“ so Dr. Daisy Hünefeld, Vorstand Franziskus Stiftung. Die Ärztinnen und Ärzte werden in enger Absprache mit den jeweiligen Herkunftsländern rekrutiert. Grundvoraussetzung ist, dass in den betreffenden Ländern gemäß den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kein kritischer Mangel an medizinischem Personal sowie ein öffentliches Interesse an der Zusammenarbeit besteht.
Zum Hintergrund
Kliniken und Krankenhäusern in Deutschland fehlt ärztliches Personal. Gleichzeitig suchen im Ausland gut qualifizierte Ärztinnen und Ärzte eine ausbildungsadäquate Beschäftigung bzw. die Möglichkeit zur Facharztweiterbildung, da Karriereperspektiven in ihren Heimatländern häufig fehlen. Das Programm „Specialized!“ der Bundesagentur für Arbeit führt interessierte Kliniken in Deutschland und internationale Humanmedizinerinnen und -mediziner passgenau zusammen und begleitet sie intensiv. Das Anerkennungsverfahren sowie die sprachliche und fachliche Vorbereitung der Teilnehmenden wird unterstützt durch das Netzwerk „Integration durch Qualifizierung“ (IQ) und seine regionalen Partner – inklusive finanzieller Fördermöglichkeiten. Aktuell wird „Specialized!“ zusammen mit Mexiko und Jordanien durchgeführt. Bewerberinnen und Bewerber aus anderen Ländern wie Brasilien, Guatemala und Kolumbien können bei freien Kapazitäten ebenfalls in das Programm aufgenommen werden.
Santiago Ordonez, Arzt aus Guatemala, freut sich auf seine neue Aufgabe im St. Elisabeth-Hospital Beckum: „Ich bin sehr froh, dass es das Programm „Specialized!“ gibt und ich daran teilnehmen kann. Der Abschied von der Heimat und von meiner Familie ist mir nicht leicht gefallen. Aber ich fühle mich wirklich gut betreut. Jetzt freue mich jetzt auf meinen Einsatz in der Anästhesie im St. Elisabeth-Hospital Beckum!“
Dass die Kliniken und Krankenhäuser bereit sind, etwas für die neuen Ärztinnen und Ärzte zu tun, ist eine der Teilnahmevoraussetzungen für das Programm. „Die beteiligten Kliniken übernehmen z. B. die Reisekosten nach Deutschland, stellen Wohnraum zur Verfügung, unterstützen die neuen Ärzte und Ärztinnen bei Behördengängen, sorgen für die wichtige kulturelle und soziale Integration“ so Friederike Meyer-Belitz von der Bundesagentur für Arbeit.
In insgesamt acht Bundesländern – Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen-Anhalt – ist „Specialized!“ inzwischen erfolgreich angelaufen.
Weitere Informationen: www.zav.de/specialized